Klassenzusammenkunft vom 11. September 2004
Maria (ich nenne sie am liebsten noch Marzgeli, wie früher) hat mich heute angerufen und gebeten, einen Text über unsere Zusammenkunft vom Samstag zu schreiben. Nun also wieder einmal ein Aufsatz…. Erinnert mich an unsere Schulzeit. War das doch eine schöne, sorglose Zeit… (jetzt töne ich aber alt!!!)
Ich war am Samstag bei den ersten, die eingetroffen sind. Doris und Maria waren bereits da und Urs war dabei, die beiden zu begrüssen als ich noch am Parkplatz suchen war und um Roland herum manövrieren musste, der gerade mit dem Fahrrad einfuhr. Da standen wir fünf also und hatten sozusagen einen Logenplatz mit bester Aussicht auf die ankommenden Leute. Ich dachte anfangs, dass ich ganz sicher noch alle erkennen würde, die nun einträfen. Bei den meisten war es auch so aber einige waren wahre „Knacknüsse“. Susi war eine der ersten, die ich erst gar nicht einordnen konnte. Sie hatte früher doch kurze, dunkelbraune Haare und noch keinen so totalen Berner Dialekt – oder? Aber beim Sprechen mit ihr fand ich bald ihre bekannte, etwas verschmitzte Art wieder. Auch Felix war damals noch etwas anders. Da war natürlich noch kein Schnauz …
So war es total spannend, alle wieder zu „entziffern“ und bei einem feinen italienischen Apéro mit Prosecco, Weisswein und Bruschette wurde schon Einiges geklärt.
Nach einer Fotosession durften wir dann in die Hütte eintreten, einen Platz suchen und unsere Tischnachbarn unter die Lupe nehmen. Auch das war total interessant und ich konnte mich noch vor und während dem verspeisen des grosszügigen Salattellers erkundigen, was aus Maja (linke Seite) und Philipp (rechts von mir) geworden ist. So hat es etwas gedauert, bis ich meinen Teller leer gegessen hatte. Trotz des sehr hohen Geräuschpegels erfuhr ich im Verlauf der Hauptspeise (Saltimbocca und Risotto) auch etwas über Beat, Felix und Rolf. Und später konnte ich mit Bernadette, (Betty) Antoinette und Renate plaudern.
So fand ich den Abend total spannend und liebte es, euch alle zu beobachten. Einige sind noch wie früher, einige waren früher entweder schüchterner oder auffallender aber ich fand, dass ihr euch alle zu interessanten Menschen entwickelt habt. Ich denke auch, dass alle sehr interessiert daran waren, einander wieder zu sehen und zu erfahren, was aus wem geworden ist.
Leider gelang es mir nicht, mit allen zu sprechen. Immerhin sind 33 von 39 ehemaligen Schülerinnen und Schülern erschienen. Das ist ja eine ganz beachtliche Zahl!!. Obwohl die meisten in der Region wohnen, habe ich tatsächlich nur einen ganz kleinen Teil aller gesehen.
Der Abend war für mich eindeutig zu kurz. Viel zu schnell war es Mitternacht und plötzlich war es 2.30 Uhr morgens und ich musste nach Hause. Wie ich aber noch vernommen habe, mussten die letzten zähen um 03.00h(!) nach Hause geschickt werden…;-)
Was einen tragischen Schatten über diese Klassenzusammenkunft geworfen hat, ist, dass Evi Wipfli am selben Samstag morgen an Krebs gestorben ist. Ich hätte sie so gerne wieder einmal gesehen. Sie war immer so lieb und grosszügig und hat immer so zerbrechlich gewirkt auf mich. Arme Evi, tut mir leid, dass du so früh schon sterben musstest
Herzlichen Dank an Maria und Doris für die gelungene Organisation dieses Klassentreffens. Mal sehen, ob wir uns in fünf oder zehn Jahren wieder treffen.
Ganz liebe Grüsse an alle
Claudia Cermeño-Cavegn